Lust auf mitsegeln oder mitmachen?
Wir erhalten das hamburger Traditionsschiff HF329 WILMA im rechtlichen Rahmen als unkommerziell genutztes großes Sportboot.
Du kannst mit uns gerne segeln oder es bei uns lernen – wir freuen uns immer über nette interessierte Menschen jeden Alters. Allerdings möchten und dürfen wir keine klassische Passagierschiffahrt betreiben. Weder ähnlich einem vereinsbetriebenen Traditionssegler mit Schiffsicherheitszeugnis noch einem kommerziellen Charterboot oder kleinen Sonderfahrzeug. Wir leben nicht von WILMA. Wir wollen hier selber unseren Spaß haben, segeln, basteln, spielen, Musik machen, schöne Abende genießen. Aber dementsprechend nur, wie es unsere Hauptberufe als Informatiker und Schiffbau-Ingenieur erlauben. Viel davon auch mit unseren Familien und dem erweiterten Freundeskreis.
Wenn dich traditionelle Segelschiffe faszinieren schau gerne auf einen Kaffee vorbei. Unser AIS zeigt ansich immer die aktuelle Position. Und unser Segel- und Aktions-Terminkalender zeigt, wann wir vorhaben zu segeln, bauen oder Party machen und wie viel Platz da noch ist. Wichtig ist: Wenn Du mitsegeln möchtest, wollen wir dich vorher kennenlernen! Denn es ist uns wichtig, dass die Leute an Bord gut zusammenpassen. Für einen ersten Kontakt kannst Du Marius oder Timo auch einfach anrufen.
Grundsätzlich teilen wir uns nur die direkten Fahrtkosten wie Diesel, Hafengelder und Essen geteilt durch alle Mitsegler. Weitere Kosten fallen nicht an. Dafür packen aber auch alle zwei mal im Jahr zusammen an, wenn es heisst Abtakeln zum Winter, Schiff pflegen, entrosten, lackieren und im Frühjahr wieder Auftakeln, draussen alles glänzend putzen usw..
Bitte verstehe, dass wir an dieser Stelle kein offizielles konkretes Mitsegelangebot machen können. Aber frag uns gerne, obs mit Dir passt und sag uns, wann Du Zeit hast. Die Chancen stehen gut.
Wir segeln sehr gerne mit: Jungen Leuten, Seglern mit Erfahrung, Gruppen die sich schon kennen und Flüchtlingen und wenn vorhanden ihren Paten. – jeder andere ist natürlich auch willkommen. Wir sprechen Deutsch und nahezu perfekt Englisch.
Wir planen für 2017 gerade 2-3 Ostseetörns. Wir segeln mehrere Tage mit maximal 10 Personen an Bord – also können wir 8 Mitsegler aufnehmen. Du bist bei uns Teil der Crew wie auf Traditionsseglern und erlernst alles, was Du vielleicht noch nicht kannst und wirst auch intensiv in die Sicherheitseinrichtungen an Bord eingeführt. Diese haben bei uns in etwa das Niveau von zugelassenen Traditionsschiffen. Darüber hinaus haben wir sehr viele technische und Sicherheitseinrichtungen, wie sie auf modernen Yachten üblich sind.
Warum ist WILMA kein Traditionssegler mit Schiffsicherheitszeugnis für Traditionssegler von der BG-Verkehr?
Das hat zwei Gründe. Der erste ist: WILMA hatte einen 75 Tonnen Holzrumpf aus Eiche. Wir haben aus Sicherheitsgründen und wirtschaftlichen Erwägungen beschlossen, den Rumpf mittels Ferrocement bzw. stark Armiertem Hochdruck-Spritzbeton und mit Stahldeck weitgehend neu zu bauen. Das wird jetzt mindestens 50 weitere Jahre mit mäßigem Wartungsaufwand perfekt und sicher sein. Durch diese Maßnahme, Deck aus Stahl, Rumpf aus Stahlbeton ist Wilma aber nach der aktuellen Richtlinie für Traditionsschiffe – egal welche tolle Geschichte sie seit 1936 hat und wie gut sie aussieht – nicht mehr „weitgehend aus Originalmaterialien“ und kann aus diesem Grund gemäß der Verordnung kein Traditionssegler sein. Deshalb haben wir gar nicht erst versucht, ein Traditionschiffzeugnis zu beantragen.
Fakt ist: Der neue Rumpf ist wesentlich stabiler und sicherer als ein 80 jahre alter reparierter Holzrumpf. Und das schöne originale Holz ist drinnen auch noch da. Als Wäremisolation, Teil des Tragwerks (Rumpfschale und alter Holzrumpf sind mit mehr als 450 großen Holzschrauben M12, 22cm verbunden…. Mehr Details in Fotos findest Du z.B. hier.)
Der zweite Grund ist: die Gutachten und Nebenarbeiten für ein Traditionsschiffzeugnis sind regelmäßig und kostenintensiv. Da wir aber zumindest zur Zeit und die nächsten Jahre nicht die ganze Saison segeln, würden diese zusätzlichen Papiere wirtschaftlich keinerlei Sinn ergeben. Denn faktisch ist das Zeugnis nur die Grundvoraussetzung und Erlaubnis, mit WILMA echte Passagierschiffahrt zum Sammeln von Geldern für die Instandhaltung des Schiffes zu betreiben. – was wir eben genau so zur Zeit nicht möchten und nicht benötigen. Das gleiche gilt eingeschränkt auch für die Formen Sportboot zu Ausbildungszwecken oder kleines Sonderfahrzeug. Aber darüber denken wir für die Zukunft grundsätzlich nach. Wir würden uns allerdings eher wünschen, Deutschland würde sich dem holländischen System etwas annähern.